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Dr. Claudia Gebhart

Allgemeinmedizinerin in Arzl im Pitztal

Ich finde, die Tätigkeit als Landarzt ist eine total schöne Arbeit. Sie bietet ein unvergleichlich breites Spektrum: Wir betreuen Patienten vom Babyalter bis ins hohe Alter, quasi von 0 bis 100, treffen täglich auf völlig verschiedene Krankheitsbilder von der Verletzung über Herzerkrankungen bis zu Hautkrankheiten. Außerdem schätze ich die gute Zusammenarbeit im Team, das ist fast familiär. Diese Atmosphäre kann in großen Praxen oder Krankenhäusern sicher nicht so entstehen.

Das größte Problem ist die Zeit. Bei hohem Patientenaufkommen oder wenn ein Arzt ausfällt, kann sich der Landarzt kaum die nötige Zeit für die Patienten nehmen. Auch die Visiten stellen ein Problem dar, es kann passieren, dass man nicht alle Termine schafft. Gerade hier im Pitztal müssen wir viele Kilometer fahren, um zu den Patienten zu kommen.

Wir bräuchten dringend einen weiteren Kollegen.

Eine wichtige Lösung für die Probleme der Landärzte wäre auf jeden Fall mehr finanzielle Unterstützung, beispielsweise mit Erleichterungen durch Steuerminderungen, damit man eine medizinische Aushilfe anstellen kann oder damit sich ein Kollege in der Ordination einmieten kann. Auch gut wäre eine Förderung für Jungärzte, die in der Ausbildung die sechsmonatige Praxiszeit bei einem Landarzt in einer Anstellung absolvieren könnten. Wir sind wichtige Arbeitgeber – oft auch für Mütter in Teilzeit, die gerne ein paar Stunden einer abwechslungsreichen Arbeit nachgehen.